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Título del texto editado:
“Zwote Abtheilung. Siebenter Abschnitt: Gegenwärtiger Zustand der castilianischen Dichtkunst”
Autor del texto editado:
Dieze, Johann Andreas 1729-1785
Título de la obra:
Geschichte der Spanischen Dichtkunst
Autor de la obra:
Velazquez de Velasco, Luis José, Marqués de Valdeflores 1722-1772
Edición:
Göttingen: Victorinus Bossiefel, 1769


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a) Don Ignacio de Luzan. Don Ignacio Luzan Claramunt de Suelves y Gurrea, Königlicher Staatsrath, Oberaufseher der königl. Münze, und Minister beym Commerzwesen, Mitglied der königl. spanischen Akademie, wie auch der Akademie der Geschichte, und Ehrenmitglied der königl. Akademie der Mahlerey, Bildhauer- und Baukunst, hat seiner Nation durch die von ihm herausgegebene Dichtkunst einen sehr wichtigen Dienst geleistet. Ich werde mehr davon in den Anmerkungen zu dem 5ten Abschnitte der vierten Abtheilung sagen. Er selbst ist einer der besten Dichter neuerer Zeiten in Spanien gewesen. Ob seine Gedichte, deren der Verfasser hier erwähnt, zusammen herausgekommen sind, ist mir nicht bekannt worden. Einige Gedichte von ihm, die ich gelesen habe, sind von vorzüglicher Schönheit. Dergleichen ist das vortrefliche Gedicht in zwanzig Oktaven, das er bey der feyerlichen Eröfnung und ersten Versammlung der königl. spanischen Akademie der Mahlerey, Bildhauerey und Baukunft den 13. Junius 1752. abgelesen hat, es steht in dem ersten Bande der Nachrichten dieser Akademie, der den Titet hat: Abertura Solemne de la Real Academia de las tres Bellas Artes, Pintura, Escultura y Architectura con el nombre de San Fernando (Madrid 1752. 4.) S. 21. Bey der zwoten Versammlung eben dieser Akademie las er eine Ode, oder Cancion, voller Begeisterung und edlen Feuer, ein Sonett, und ein lateinisches Sinngedicht. Die erstere steht im zweyten Bande der Nachrichten der Akademie, oder Relacion de la Distribucion de los Premios concedidos por el Rey N. S. y repartidos por la Real Academia de S. Fernando à los Discipulos de las tres nobles Artes, Pintura, Escultura y Architectura, en la Junta general celebrada en 23. de Diciembre de 1753. ( Madrid 1754.) S. 57. und das Sonett S. 64. Don Velazquez führt ihn noch als lebend an, er ist aber den 14. May 1754 zu Madrid gestorben. (D.)

b) Don Blas Nassarre. Don Blas Antonio Nassarre y Ferriz, Priester, bey der Rechte Doctor, neunzehn Jahr hindurch öffentlicher Lehrer des canonischen Rechts auf der Universität zu Zaragoza, Visitador General und Examinador Synodal dieses Erzbisthums, Prelat und Prior zu Arcoba, und Domherr des Bißthums Lugo, Erster Bibliothekar des Königs von Spanien, königl. Rath und Minister der königl. Junta del Patronato de la Corona, Mitglied der königl. spanischen Akademie, welches er den 23ten Novemb. 1730. ward, hat sich durch verschiedene theologische, juristische, historische und andere Schriften, den Namen eines grossen Gelehrten erworben. Man hat auch einige lateinische Gedichte von ihm, die sehr schön sind. Seine vielen Bemühungen um die Geschichte und Alterthümer der spanischen Sprache und Literatur, haben ihn auch von dieser Seite seiner Nation unvergeßlich gemacht. D. Gregorio Mayans gedenkt in seinen Origenes de la Lengua Española. B 1. S. 184. eines grossen Wörterbuchs der alten spanischen Wörter, woran Don Blas Nassarre gearbeitet hat, es scheint aber nicht herausgekommen zu seyn. Seine Abhandlung über das spanische Lustspiel, welche er ohne seinem Namen der Ausgabe von Cervantes Lustspielen 1749. vorgesetzt hat, ist ein Beweis seiner grossen Einsichten in die schönere Literatur und seines richtigen und seinen Geschmacks. Zu seinen Verdiensten gehört auch dieses, daß er einer der ersten und eifrigsten Beförderer des von D. Miguel Casiri verfertigten Verzeichnisses der arabischen Handschriften in der Bibliothek des Escurials gewesen ist davon er aber die Ausgabe nicht erlebt hat, denn er ist schon 1750. zu Madrid mit Tode abgegangen. (D.)

c) Don Agustin Montinano. Don Agustin de Montiano y Luyando, königl. spanischer Staatsrath, Secretär bey der Camara de Gracia y Justicia y Estado von Castilien, beständiger, Director der königl. Akademie der Geschichte, Mitglied der königl. spanischen Akademie, der Akademie der schönen Wissenschaften zu Sevilla, und Ehrenmitglied der Akademie der schönen Wissenschaften zu Barcelona, der Arcadischen Gesellschaft zu Rom, unter dem Namen Leghinto Dulichio, der Akademie der Wissenschaften zu Petersburg, und seit dem 8. August 1754. Rath und Ehrenmitglied bey der königl. spanischen Akademie der Mahlerey, Bildbauerey und Baukunst zu Madrid. Er ist den 1. März 1697 aus einem der vornehmsten adelichen Geschlechter in Biscaya gebohren, und ist itzt einer der besten Dichter der Spanier. Nachrichten von seinen Lebensumständen findet man in Leßings theatralischer Bibliothek St. 1. S. 118. die aus der Lebens beschreibung genommen sind, die Hr. von Hermilly seiner französischen Übersetzung von D. Agustin de Montiano ersten Abhandlung über das Trauerspiel und der Virginia desselben, vorgesetzt hat. Er hat schon in seinem zwey und zwanzigsten Jahre eine Oper La Lira de Orfeo geschrieben, die 1719 zu Madrid gedruckt ist. Von seinen beyden vortreflichen Trauerspielen, Virginia und Ataulpho, kam das erste 1750. und das zweyte 1753. heraus. Die Virginia kennt man auch unter uns aus dem Auszuge des Hrn. von Hermilly, den Herr Leßing übersetzt hat. Sie verdienen den Beyfall, den sie beydem aufgeklärtesten Theile der Spanier gefunden haben. Seiner beyden Abhandlungen, die er diesen zwey Trauerspielen vorgesetzt hat, und die voll richtiger Bemerkungen und interessanter Nachrichten sind, gedenkt Don Velazquez weiter unten. Nicht allein im Drama, sondern auch in anderen Arten von Gedichten ist Don Agustin de Montiano ein grosser Dichter. Zum Beweise kan seine schöne Ecloge dienen, die er den 22. Dezember 1754. bey der öffentlichen Versammlung der Akademie der Mahlerey, Bildbauerey und Baukunst vorgelesen hat. Von ihm ist auch eine vortrefliche Ode, die in eben dieser Akademie den 3. Junius 1763. ist hergesagt worden. S. Distribucion de los Premios concedidos – à los Discipulos de las tres nobles artes por la Real Academia de S. Fernando en la Junta General de 3. Junio de 1763. S. 71. (D.)

d) Der Graf von Torrepalma. Don Alonso Verdugo de Castilla, Herr von Gorr, Graf von Torrepalma, Ritter des Ordens von Calatrava, Mayordomo des Königs von Spanien, ehemaliger bevollmächtigter spanischer Minister am Kaiserlichen Hofe, und nachheriger ordentlicher Abgesandter in Turin, Mitglied der königl. Akademien der spanischen Sprache und der Geschichte, Rath und Ehrenmitglied der königl. spanischen Akademie der Mahlerey, Bildbauerey und Baukunft, seit dem 12ten April 1752, vereinigt mit den tiefsten Einsichten in Staatsgeschaften, ungemeine Kenntnisse der schönen Künste und Literatur, und grosse Talente zur Dichtkunst. Ich habe von ihm ein sehr schönes Gedicht gelesen, das in der Akademie der Mahlerey, Bildbauerey und Baukunft den 23. Dezember 1753. hergelesen worden, und in der Relacion de la Distribucion de los Premios–por la Real Academia de S. Fernando– en la Junta general celebrada en 23. de Diciembre de 1753. S. 13. befindlich ist. Dieses Gedicht erregt den Wunsch, die sämmtlichen Werke dieses Herrn zu sehen. (D.)

e)Wir hoffen, daß die spanische Akademie, die diese und andere grosse Männer hervorgebrahcht hat, noch ferner der Nation vortrefliche Sprachlehrer, feurige Redner, und erhabne Dichter geben wird. Unter die neuen vorzüglichen Dichter in Spanien gehört noch einer, dessen Don Velazquez nicht gedenkt, nemlich D. Vicente Garcia de la Huerta, Mitglied der kong. spanischen Akademie, wie auch der königl. Akademie der Geschichte, und der Akademie der schönen Wissenschaften zu Sevilla, und den königl. Akademie der Mahlerey, Bildbauerey und Baukunft zu Madrid. Eine Fischerecloge Alcion y Glauco, die voller Schönheiten ist, steht in der Distribucion de los Premios concedidos à los discipulos de las tres nobles, Artes hecha por la Real Academia de S. Fernando en la Junta general de 28. de Agosto 1760, S.46 und in der Distribucion &c. vom 3. Junius 1763. S. 31. ein Gedicht unter dem Titel Canto, ebendaselbst S. 90. eine sehr schöne Ode, oder Cancion. Von andern gegenwärtigen Dichtern kan ich für jetzt keine Nachtrichten mittheilen, sie werden zu andrer Zeit erfolgen. (D.)





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